Ideensamen

Ideensamen

Lihra meint…

Wir leben in einer Kultur der Schuldzuweisungen. Möglichst keine Verantwortung übernehmen, das Handeln anderen überlassen. So winden und wursteln sich viele durch ihr Leben, sind unzufrieden, unglücklich … und warten. Wir sehnen uns nach Frieden in uns selbst, nach Harmonie und Gelassenheit. Jeder von uns kann diese Ziele erreichen. Doch dafür muss er aktiv werden. Was wollen wir persönlich und was wollen wir Mindener? Schauen wir doch einmal in den Spiegel und lernen uns besser kennen. Haben wir keine Angst davor.

Wandel in kleinen Dosen verabreicht, wird kaum wahrgenommen. Ich rede jetzt nicht vom Scharn, vom Wesertor, vom Obermarkt. Ich rede von den kleinen Dingen. Wir sehen es an den Jahren die vorbeifliegen. Auf einmal hat sich etwas verändert. Und wenn es etwas Profanes wie die Straße vor unserem Haus ist, in die zahllose Hindernisse eingebaut wurden. Vor fünf Jahren waren die Betonsperren noch nicht da. Die Welt ist im Wandel begriffen. Immer schneller dreht sich das Rad. Aber wir in Minden machen weiter wie bisher.
Oder – stimmt das gar nicht? Wie geht es Ihnen? Wie geht es den Geschäftsleuten in der Innenstadt? Nehmen die Ängste aller Art vor der Zukunft zu und gleichzeitig die Sehnsucht nach Geborgenheit, Ruhe und Heimat? Ich weiß eines: der Mensch möchte sich wohlfühlen, besonders wenn um uns herum alles in Unordnung und Verwirrung versinkt. Siehe Scharn, siehe die Flüchtlingsproblematik. Unsere Gesellschaft setzt heute andere Prioritäten. Am einfachsten kann man sie unter dem Begriff Lebensqualität zusammenfassen. Der Ausbau der Lebensqualität wird bei uns in Minden zum bestimmenden Trend der kommenden Jahrzehnte. Die Sehnsucht nach Einkehr, Ruhe, Selbstsicherheit und nach einem angenehmen Leben.
Eine der großen Baustellen in Minden ist die Obermarktstraße. Ruhe, Einkehr, Selbstsicherheit, angenehmes Leben? Die Anlieger dieser Straße mit ihren Geschäften sind weit entfernt davon. Nicht weil die Straße bis in den November eine wandernde Baustelle ist und damit Behinderungen und Umsatzeinbußen einhergehen. Nein, irgendwie scheint das „Leben“ am Markt mit Beginn der Obermarktstraße aufzuhören. Warum und wie kann man das ändern? Nur durch ein neues Pflaster und sonst bleibt alles beim Alten?
Es müssen Konzepte her! Leben, Wohlfühlatmosphäre. Ist das zu schaffen? Ich meine JA! Wie sagt unsere Bundeskanzlerin: „Wir schaffen das!“ Hätte ich das jetzt nicht schreiben sollen? Hängt Ihnen dieser Satz aus dem Hals heraus? Ich weiß nicht, ob die Bundeskanzlerin mit ihrer Politik das schafft. Ich weiß auch nicht, ob unsere Kommunalpolitiker es schaffen werden, den Obermarkt zu beleben und in eine Wohlfühloase zu verwandeln. Aber ich weiß, dass wir gemeinsam es schaffen können. Schon im Mai wird „Leben in die Bude“ kommen.
Die Verhandlungen für den Umbau und die Wiederbelebung der Obermarktpassage sind auf einem guten Weg. Vielleicht zieht in die Stadthalle ja das lang ersehnte Kino ein. Vielleicht gibt es ja bald einen Dienstmann am Obermarkt, der den Kunden beim Einkauf zur Seite steht. Vielleicht werden die Giebel der Häuser ja am Abend in ein tolles Licht getaucht und eine anheimelnde Atmosphäre macht sich breit. Kann dieses alte, ehrwürdige Viertel eine Wandlung zur Moderne hinlegen? Dass demnächst hier Künstle leben, die Straße ist gesäumt von kleinen Läden der Kreativen? Das ist ja teilweise schon so. Restaurants, Cafés und die ein oder andere Bar werden sich ansiedeln und die alten Häuser dienen dann als Kulisse für Werbespots und auf dem Platz vor dem „Butterhaus“ finden Veranstaltungen statt. Können Sie sich das vorstellen? Ich kann es. Und das tolle ist, dass es Menschen gibt, die schon daran arbeiten. Lassen Sie sich überraschen und ziehen Sie mit am gleichen Strang. Dann wird es gelingen.