Bezirksregierung präsentiert Pläne für „Gut Denkmal“

Bezirksregierung präsentiert Pläne für „Gut Denkmal“

Bürgerinfo in der ersten Januarhälfte

In einem kurzfristig anberaumten Rundgang hat die Bezirksregierung Detmold über die Pläne für „Gut Denkmal“ informiert. Eingeladen waren Vertreter der Stadt Minden, des Kreises Minden- Lübbecke und der Kommunalpolitik. Eine öffentliche Infoveranstaltung wird für die erste Januarhälfte anvisiert. Auf dem alten Bundeswehrgelände „Gut Denkmal“ an der Zähringerallee werden ab kommendem Frühjahr 800 bis 1000 Asylsuchende untergebracht.

Man wolle den Teilnehmern „eine plastische Vorstellung“ von den Plänen mit „Gut Denkmal“ geben, erklärte Dezernatsleiter Jörg List im Namen der Bezirksregierung. Vier große Unterkünfte für bis zu 1000 Flüchtlinge in Ostwestfalen-Lippe seien geplant: In Herford, in Büren (Kreis Paderborn), in Schloß Holte-Stukenbrock (Kreis Gütersloh) und ebenjene in Minden, auf „Gut Denkmal“. Schritt für Schritt sollen die kleinen Notunterkünfte aufgelöst werden und in die größeren Einrichtungen aufgehen. „Der Vorteil einer großen Einrichtung ist, dass der Betrieb wirtschaftlicher und effektiver abgewickelt werden kann als beim Betrieb kleinerer Einrichtungen“, sagte List. Als Bundesliegenschaft sei „Gut Denkmal“ kurzfristig und kostenfrei verfügbar gewesen. Man habe so weder auf Privateigentum wie Hotels noch auf kommunales Eigentum wie Turnhallen zurückgreifen müssen. „Auf den Steuerzahler kommen dadurch keine Kosten zu“, betonte List.

Architektin Stefanie Becker und Projektleiter Dr. Jochen Bode.

Architektin Stefanie Becker und Projektleiter Dr. Jochen Bode.


Architektin Stefanie Becker skizzierte die geplanten Umbauten auf „Gut Denkmal“. Untergebracht würden die Flüchtlinge in Leichtbauhallen, die erst noch gebaut werden müssten. Leichtbauhallen haben ein festes Dach, isolierte Wände, Fenster und Heizungen. Marode Hallen auf „Gut Denkmal“ werden abgerissen, besser erhaltene Hallen abgezäunt. Genutzt werde keine der Hallen für die Flüchtlingsunterbringung, erklärte Becker. Eine „Schwäche“ von „Gut Denkmal“ seien die unzureichenden Sanitäranlagen, räumte Jörg List ein. Hierfür plane man beheizte Sanitärstationen – mit Toilette, Waschbecken und Dusche. Auf jeden Fall gebe es noch viel zu tun. „Die gesamten Investitionskosten für die Umbauten von ‚Gut Denkmal‘ kann man noch nicht abschätzen“, so List. Ein Betreuungsverband und ein Sicherheitsdienst für die Unterkunft werden noch ausgewählt. „Wir werden das DRK, die Johanniter und den Samariterbund ansprechen und dann entscheiden, wer die Unterkunft betreuen wird.“

Bei dem Rundgang handelte es sich um eine nicht-öffentliche Veranstaltung. In den vergangenen Wochen monierten Lokalpolitiker wie der Minderheider Stadtverordnete Hans-Jürgen Wolff einen „mangelnden Informationsfluss“ seitens der Bezirksregierung. Viele Bürger würden ihre Bedenken äußern und viele offene Fragen zu der Flüchtlingsunterkunft haben (MiKu berichtete). Für die Bezirksregierung habe „die Bürgerinformation einen hohen Stellenwert und soll – je nach Planungsfortschritt – baldmöglichst im Jahr 2016 unter Beteiligung der maßgeblichen Akteure erfolgen“, hieß es. In diesem frühen Stadium aber könne man noch keine öffentlichen Wasserstandsmeldungen abgeben. „Aber sie dürfen davon ausgehen, dass wir in der ersten Januarhälfte eine Infoveranstaltung für die Bürger geben werden“, antwortete Jörg List auf Nachfrage.