Extrablatt, Extrablatt!

Extrablatt, Extrablatt!

Mit dem Wägelchen durch Bölhorst – MiKu begleitet Zusteller

Samstagmorgen in Minden. Einen ersten, flüchtigen Blick in die Zeitung werfen. Noch einen (oder viele) Schluck Kaffee und eine Schüssel Cornflakes einverleiben. Die Tür ins Schloss fallen lassen. Drahtesel schnappen und auf den Weg machen. Wir sind verabredet – mit Chris Schott, MiKu-Zusteller in Minden-Bölhorst und begleiten ihn ein Stück auf seiner Tour.

Morgens um kurz vor 8 Uhr beginnt der Arbeitstag für Chris Schott aus Bölhorst. Wir treffen uns mit ihm in am Startpunkt seiner Tour, in einem Neubaugebiet in seinem Heimatort. Hübsche Häuschen, gepflegte Gärten. Hier ist Chris‘ Revier, hier trägt er seit Januar den Minden Kurier aus. „Gleich als ich das erste Mal die Zeitung verteilt habe, regnete es in Strömen“, erinnert sich der 13-Jährige an seinen ersten Einsatz. Den MiKu hat Chris trotzdem verteilt – pünktlich und zuverlässig, so wie er es immer noch macht. „Beschwerden gab es eigentlich noch nie. Nur von einem kleinen Hund, als ich bei seinen Herrchen vor der Haustür stand. Aber mehr als angeklefft hat der mich auch nicht, “, lacht der Gesamtschüler. 300 MiKu-Ausgaben werden Chris jede Woche von der Verteilerfirma vor die Haustür gelegt. Nach dem Frühstück ruckelt er dann mit seinem schwarzen Wägelchen los, einem umgebauten Fahrradanhänger. Zehn Minuten Fußweg sind es von Daheim bis zu seinem Tourstart, Am Zuschlag 2.

„Für eine Tour brauche ich im Normalfall zwischen drei und vier Stunden. Wenn die Ausgaben dicker sind als üblich, muss ich zweimal gehen. Auch mein Verdienst richtet sich nach dem Gewicht“, erzählt Chris.

So bessert er sich sein Taschengeld auf. Und spart es für ein Schlagzeug. Oder um sich hin und wieder ein neues Snapback kaufen zu können. Snapbacks sind klassische Baseballcaps. Chris trägt sie in allen Varianten – aus Überzeugung und „Berufsgründen“. Seit rund drei Jahren spielt er als Pitcher im Juniorenteam der Minden Millers, dem lokalen Baseballteam. „Baseballer haben einfach einen Tick, was Caps angeht.“

Den MiKu will Chris auch in Zukunft weiterhin austeilen. Der Job macht ihm Spaß. Egal, ob die Sonne brennt und der Asphalt flimmert, oder ob die Grundstücke regengeflutet sind – jeden Samstag führt ihn sein Arbeitsweg quer durch Bölhorst. Auf dass alle MiKu-Leserinnen und Leser in seinem Dorf ihre Zeitung auf dem Frühstückstisch liegen haben.