Anekdoten vom Mindener Weihnachtsmarkt

Anekdoten vom Mindener Weihnachtsmarkt

Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Scherze

Wenn in der Adventszeit die Mindener auf den Weihnachtsmarkt strömen um Geschenke zu kaufen oder sich den ein oder anderen Glühwein zu gönnen, erleben die Verkäufer in ihren Buden so einiges. Zur Einstimmung auf den Weihnachtsmarkt hat der MiKu ein paar Geschichten gesammelt.

Heike Radecke (Radecke’s Grillhütte)
Es gibt eine Familie mit sechs Kindern – die kommen schon jahrelang bei jedem Weihnachtsmarkt mehrmals zu uns, um Hot Dogs zu essen. Das Geld dafür sparen sie sich vom Munde ab. Aber jedes Jahr bekommt jedes Familienmitglied von mir einen Hot Dog geschenkt. Das ist eben das Persönliche hier. Unsere Kundschaft ist durch den Mindener Weihnachtsmarkt mit uns zusammen gewachsen.

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Gisela Rolf (Bäckerei und Konditorei Rolf)
Bei uns ist ja alles hausgebacken. Viele kommen mit Keksdose hierher und füllen die dann auf. Einmal kamen drei, vier Mädchen vorbei und eine sagte „Hier kauft meine Mutter immer ihre Kekse und sagt Zuhause, sie hätte sie selbst gebacken.“ Da habe ich so laut gelacht, dass es ihr ganz peinlich war. Ich habe dann zu ihr gesagt: „Das muss dir nicht peinlich sein, das machen doch Viele!“ Und das stimmt auch.

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Silvana Benna (Schwanenflieger)
Eltern sind viel ängstlicher als ihre Kinder und manchmal sehr, sehr anstrengend. Wenn das Kind mal kurz ein Tränchen im Auge hat, drehen manche total durch. Manchmal versuchen die Eltern, einfach durch die Scheibe in meiner Kabine zu greifen und den Notknopf zum Ausschalten des Karussels zu drücken. Aber wenn ein Kind mal eine Träne vergießt, trocknet die doch schnell wieder! Kinder sind hier nie das Problem, die Eltern sind viel schwieriger.

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Jutta Tacke (Feuerzangenbowle)
Am letzten Tag auf dem Weihnachtsmarkt packen einige Stammkunden beim Einräumen auch mal mit an, dabei gibt es natürlich immer einen Schlürschluck. Einmal waren ein paar Männer hier, deren Frauen wir direkt mitreißen konnten, so dass alle mitgeholfen haben – das ging dann ruckzuck. Und ein Jahr später freuen sich die Leute dann und sagen „Ach, sie sind ja schon wieder da!“ Wir freuen uns auch immer auf den Weihnachtsmarkt, gerade nach der Herbstmesse ist es hier einfach nur angenehm.

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Mütze (Zur Mütze)

Ein Freund von mir wollte sich bei mir einmal eine Mütze kaufen. Die hat aus ihm zwar keinen George Clooney gemacht, aber die Kälte tat nunmal ihr übriges. Er fragte ein paar Mädchen, ob er damit gut aussieht. Die fanden die Mütze aber offensichtlich nicht so schick und machten sich nur über ihn lustig. Diese Gemeinheit wollten wir den beiden heimzahlen! Beim Bezahlen er drückte mir viel zu wenig Geld in die Hand und ging dann ganz schnell weiter. Die Mädchen wussten nicht, dass wir uns gut kennen und hatten schnell Mitleid mit mir, dass er abgehauen ist, ohne die Mütze zu bezahlen. Dann sagte ich plötzlich „Kamera aus, das ganze Set hat 10 Minuten Pause“. Ich wollte den beiden vorgaukeln, sie wären einer TV-Show auf den Leim gegangen. Als die beiden dann nach einer endlosen Minute merkten, dass das nur ein Witz war, zeigten sie mir den Stinkefinger und machten sich aus dem Staub. Ungefähr vier Stunden später probierte ein anderer Kunde dieselbe Mütze an. Da kamen die beiden doch tatsächlich zurück, sagten „Die steht Ihnen wirklich nicht!“, und machten sich vom Acker. Da hab ich aber doof aus der Wäsche geschaut!

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